Polska Rootz – Beats, Dubs, Mixes & Future Folk from Poland

Polska Rootz

Vertrieb: Indigo
Katalognummer:
EBM015
Bestellnummer:
929652
Release: 19.06.2009

Erhältlich bzw. bestellbar in jedem Musik-Fachgeschäft.
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Künstlerinfo

Videos

 

Kurz:

Polen war das einzige Land hinterm Eisernen Vorhang, wo es bereits Anfang der Achtziger eine aktive Reggae-Szene gab. Später kamen Dub und Electronica hinzu. Gleichzeitig gibt es in Polen eine tief verwurzelte Folklore, die wichtig für die Identifikation und zum Überleben der eigenen Kultur waren. Am spannendsten ist es, wenn Folk und Reggae/Dub/Electronica aufeinandertreffen. Daraus ergibt sich eine eigene neue spannende Musikrichtung, die wir als Polska Rootz bezeichnen. Die tiefen Folk-Wurzeln der polnischen Kultur verbunden mit Skills & Sounds aus dem Hier und Jetzt. Sounds mit Kontext, die sowohl auf dem Dancefloor funktionieren als auch beim konzentrierten Zuhören immer wieder spannende Details offerieren.

Lang:

Roots & Culture – diese im Reggae-Kontext so oft benutzten und zumeist afro-zentristisch gemeinten Wertebegriffe haben auch in Polen einen ganz besonderen Stellenwert. Stehen sie doch vor dem Hintergrund der oft leidvollen Geschichte in den letzten Jahrhunderten für eine Besinnung auf kulturelle Wurzeln als Widerstandshandlung gegen jeweilige Unterdrücker oder Besatzer und den Versuch eines kulturell widerständigen Überlebens. In den heutigen Umgang mit überlieferten Musikkulturen und dessen Vielfalt will nun Polska Rootz einen ersten umfassenden Einblick geben, wobei zum eigenen Erbe noch allerlei Kultur-Material tritt, das man sich offensiv angeeignet, das heißt zu eigenem gemacht hat – zu quasi neuen Traditionen, neuen Roots.

So verschmelzen die Sounds des Hier&Jetzt mit unterschiedlich tradierten Klangformen, die ein zeitgenössisches Gewand bekommen und neue Kulturwurzel-Zugänglichkeiten für jüngere Generationen schaffen, während zugleich eine Vermengung mit anderen welt-musikalischen Einflüssen hörbar wird, aus der frische Bastard-Formen erwachsen und sich in den globalisierten Klangkosmos einbringen. Dass dies bereits lange Vorgeschichten hat, steht dabei außer Frage: die Entwicklung einer eigenen polnischen Tango-Spielart beispielsweise oder der polnische Jazz, der sich zu Hochzeiten von Fusion-Jazz in den Siebzigern schon mit Folk- oder gar damals noch nicht so genannter „Weltmusik“ auseinandersetzte. Man höre nur Zbigniew Namyslowski´s „Kujaviak goes Funky“-Album von 1975 oder sich damals formierende Bands wie Ossian oder Atman. Polska Rootz allerdings setzt eher Ende der Siebziger an, als Reggae und Dub bereits bei den ersten polnischen Punkbands einen großen Eindruck hinterließen, der sich vor allem bei stilistisch offenen Bands wie Kryzys und Brygada Kryzys zeigte und ab Anfang der Achtziger zur Ausbildung einer ganz eigenständigen polnischen Reggae-Szene führte – der einzigen hinter dem Eisernen Vorhang. Oder als der mit einem Kanu über die Ostsee geflüchtete Musiker Andrzej Dziubek Nebb 1981 in Norwegen mit seiner Band De Press erstmals die Lieder der polnischen Bergregionen mit Post Punk aufmischte.

Aus dieser experimentierfreudigen und für Einflüsse offenen Situation sich ableitend entwickelte sich über die Achtziger und Neunziger hinweg jene Vielfalt, die auf Polski Rootz zum Tragen kommt und die getreu der „Polski Punky Reggae“ – Tradition oft den Spass an der Musik mit einem sozialen und politischen Bewusstsein verbindet. Dies zeigt sich, wenn zum Beispiel Masala (Soundsystem), die sich hauptsächlich mit asiatisch-orientalischen Klängen und deren moderner Einbindung beschäftigen, einen Song der aus den frühen Achtzigern stammenden Polit-Punk-Band Dezerter als Drum´n´Bass-Track adaptieren und die Sängerinnen der für ihren Umgang mit slawischer Musiktradition mittlerweile international wertgeschätzten Warsaw Village Band dessen Text intonieren. Oder wenn die Band Habakuk den berühmten Song „Mury“ von Jacek Kaczmarski, eine Art Hymne des Widerstands gegen das System in den Achtzigern, als groovendes Reggae-Stück performen (das sie live gern mit „Get Up, Stand Up“ vermischen, jenem anti-babylonischen Klangmeilenstein von Peter Tosh und Bob Marley, den wiederum die Gdansker Punkband Deadlock schon 1980 aufgriff und in die aufgeladene Situation in Polen einspeiste, kurz bevor sich in der Gdansker Lenin-Werft die Solidarność formierte …).

Polska Rootz steht für Vermischung, für unpuristische Weiterentwicklung, beat-getriebene Bastardisierung und sound-fixierte Hybridisierung, die aber mit fundiertem Wissen um und hoher Wertschätzung für die Herkunft der jeweiligen Klangquellen arbeitet. Da mixen sich Reggae und Dub mit dem Tatra-Folk der goralischen Musikerfamilie Trebunie Tutki beim Zusammentreffen mit den Jamaikanern der Twinkle Brothers, zu dem zur Krönung noch On-U-Sound-Mastermind Adrian Sherwood klangveredelnd beiträgt. Gegen alle Klischees gebürsteter Klezmer erklingt als improvisierte Strassenmusik mit meisterhaftem Scratching bei Meritum und entspannter Ambient-Dub mit arabischer Note gibt dem Gesang der Pop-Ikone Kayah eine neue Wirkung … – und da sind noch viele Mischformen mehr. Hörbar wird eine lebendige Szene, die sich vor internationalen Vergleichen definitiv nicht zu scheuen braucht – gerade weil sie neben aktuellen Beats und gekonntem Songwriting einen spezifischen Zugang zum historischen Material, zu den eigenen und angeeigneten Traditionen geschaffen hat und diese so ins 21.Jahrhundert überführt. Sounds mit Kontext, die sowohl auf dem Dancefloor funktionieren als auch beim konzentrierten Zuhören immer wieder spannende Details offerieren.

Compiled by Alexander Pehlemann, ZONIC, www.zonic-online.de & Eastblok Music

Tracklisting:

 
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1.

 

Studio AS One vs Orkiestra Swietego Mikolaja

Kolomyjka Jarocinska Remix

03:51

 
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2.

 

Psio Crew

Hajduk

03:36

 
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3.

 

Zakopower

Kiebyś Ty

03:40

 
 

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4.

 

Vavamuffin

Sekta (RMX by Perch)

05:31

 
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5.

 

Warsaw Village Band

Matthew (Horn Lane Skank)

04:36

 
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6.

 

Lao Che

Hiszpan

02:51

 
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7.

 

Strachy na Lachy

Przedzskole

03:28

 
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8.

 

Twinkle Brother’s Trebunie-Tutki

Pierso Godzina/Don´t Betray My Love

07:04

 
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9.

 

Masala (Soundsystem)

XXI.Wiek

03:06

 
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10.

 

Mesajah

Moc Słowa

04:09

 
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11.

 

Warsaw Village Band

Joint Venture Inna Village (Activator remix)

05:17

 
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12.

 

Meritum

Miszcz

03:14

 
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13.

 

Kosmosfski

Taniec weselny

03:14

 
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14.

 

Żywiołak

Świdryga i Midryga

03:39

 
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15.

 

Habakuk

Mury

04:20

 
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16.

 

Kayah

Nieznajoma (Activator Remix)

06:03

 

Videos:

 
 

 

Polska Rootz

Cat-No: EBM015
Release: 19.06.2009

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Bandinfo

Videos

Short:

Poland was the only country behind the Iron Curtain with an active reggae scene in the early Eighties. Later dub and electronica were added. At the same time there is a deeply-rooted folklore in Poland, which is important as identification and for the culture to survive. The most interesting it gets, when folk meets reggae/dub/electronica. Then you get a new exciting musical genre which we call Polska Rootz. The deep folk roots of the Polish culture get connected with skills & sounds of the here and now. Polska Rootz compiles sounds with context which work on the dance floor, but also reveals many exciting details during concentrated listening.

Long:

Roots & Culture – these value terms, often used in a reggae or at least afro-centric context, also have a high value in Poland. Taking into consideration the background of their painful history in the last centuries this idea stands for a return to cultural roots as a sign of resistance against the oppressors and occupiers and the attempt to survive by means of cultural resistance.

Polska Rootz aims to give a first overview of this variety of dealing with traditional music culture, which you find in Poland these days, where musicians actively absorb these traditions and make them their own. The sounds of Now are melting with the various Polish sound forms giving them a contemporary garment and making the roots accessible for younger generations. At the same time you can hear mixtures with other world music influences; thus creating new bastard hybrids and additions to the globalized sound cosmos.

It goes without question that there is a history of musical crossover in Poland: the development of individual styles of Polish tango or Polish jazz or fusion jazz in the Seventies, where they already experimented with folk or world music which wasn’t even called this back then. Check out Zbigniew Namyslowski´s album Kujaviak goes Funky or bands like Ossian or Atman.

The influences on Polska Rootz go back to the end of the Seventies, when reggae and dub made their first impact on stylistically open Polish punk bands like Kryzys and Brygada Kryzys and this leading to the development of an original Polish reggae scene – the only one behind the Iron Curtain. Another example of a first fusion of folk songs from the Polish mountain regions and post punk is the band De Press set up by the musician Andrzej Dziubek Nebb in Norway where he fled in a canoe over the Baltic Sea.

Out of this situation which was open to experiments and influences this variety which you can find on Polska Rootz developed over the 80s and 90s. Musical playfulness often went hand in hand with social and political consciousness in this Polski punky reggae tradition.

The band Masala (Soundsystem), which usually mixes Asian oriental sounds into their modern tracks, adopts on Polska Rootz a song by politic punk band Dezerter from the 80s and creates a drum’n’bass track with vocal lines by the singers of Warsaw Village Band which is internationally renown for their revival of Slavic music traditions. The band Habakuk performs here the famous song Mury by Jacek Kaczmarski, a sort of protest hymn against the system in the 80s, as a groovy reggae track. Live they also like to mix this with Get up, stand up, the milestone by Peter Tosh and Bob Marley, which was already covered by the punk band Deadlock from Gdansk in 1980 in order to support the Solidarnosc movement which formed around that time at the Gdansk dockyard.

Polska Rootz stands for mixing up, impuristic development, beat-driven bastardification and sound-focused hybridization but with solid knowledge and great respect for the origin of the sound sources. Reggae and dub are getting mixed up with Tatra folk when the Goralic musician’s family Trebunie Tutki meet the Jamaicans Twinkle Brothers with the result getting an extra shine over by On-U-Sound mastermind Adrian Sheerwood. Meritum gives us klezmer against all odds which sounds like improvised street music with skilful scratching. And the singing of pop icon Kayah gets a whole new impact when it is embedded in relaxed ambient dub with an Arabic flavour. There are loads of such original mixtures to be discovered on Polska Rootz. On this compilation you get to hear a vivid scene which does not need to hide from international competition. The Poles not only know the current beats and master good song writing, but also connect to their own historical material and to adopted culture and thus transfer this into the 21st century. Polska Rootz compiles sounds with context which work on the dance floor, but also reveals many exciting details during concentrated listening.

Compiled by Alexander Pehlemann, ZONIC, www.zonic-online.de & Eastblok Music

Tracklisting:

 
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1.

 

Studio AS One vs Orkiestra Swietego Mikolaja

Kolomyjka Jarocinska Remix

03:51

 
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2.

 

Psio Crew

Hajduk

03:36

 
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3.

 

Zakopower

Kiebyś Ty

03:40

 
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4.

 

Vavamuffin

Sekta (RMX by Perch)

05:31

 
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5.

 

Warsaw Village Band

Matthew (Horn Lane Skank)

04:36

 
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6.

 

Lao Che

Hiszpan

02:51

 
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7.

 

Strachy na Lachy

Przedzskole

03:28

 
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8.

 

Twinkle Brother’s Trebunie-Tutki

Pierso Godzina/Don´t Betray My Love

07:04

 
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9.

 

Masala (Soundsystem)

XXI.Wiek

03:06

 
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10.

 

Mesajah

Moc Słowa

04:09

 
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11.

 

Warsaw Village Band

Joint Venture Inna Village (Activator remix)

05:17

 
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12.

 

Meritum

Miszcz

03:14

 
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13.

 

Kosmosfski

Taniec weselny

03:14

 
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14.

 

Żywiołak

Świdryga i Midryga

03:39

 
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15.

 

Habakuk

Mury

04:20

 
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16.

 

Kayah

Nieznajoma (Activator Remix)

06:03

 

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